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Pörtschach am Wörthersee

Pörtschach am Wörthersee (Photo C. Bauer)

Mit einer Fläche von 19,39 km² und 16,5 km Länge ist der Wörthersee der größte See Kärntens. Er liegt in einer Talfurche die eine tektonische Störung darstellt und vom eiszeitlichen Gletscher überformt wurde. Die sich in Ost-West Richtung erstreckende Seewanne ist durch Inseln, Halbinseln und unterseeische Schwellen in 3 Becken gegliedert. Das westliche und tiefste reicht von Velden bis Pörtschach (Fläche 7,9 km², max. Tiefe 85,2 m), das mittlere von Pörtschach bis Maria Wörth (Fläche 3,5 km², max. Tiefe 39,9 m) und das östliche von Maria Wörth bis Klagenfurt (Fläche 8,0 km², max. Tiefe 73,2 m).

Wörthersee Tiefenschichtlinien

Tiefenschichtlinien Wörthersee

Den Zufluß des Wörthersees bilden eine Vielzahl kleinerer Bäche, die von allen Seiten in den See einmünden. Der Abfluß, die Glanfurt/Sattnitz, verlässt den See im Osten und mündet über Glan und Gurk in die Drau. Das Gesamtvolumen des Wörthersees beträgt 816,44 Mio. m³ das entspricht 816,44 Billiarden Liter.

Aufgrund der windgeschützten Beckenlage und der geringen Durchflutung – der gesamte See würde theoretisch 10,5 Jahre benötigen, um sich zu füllen – erwärmt sich das Wasser im Frühjahr sehr rasch und es bildet sich eine strenge Temperaturschichtung aus. In der Seemitte kann die homogene Oberflächenschicht Temperaturen bis über 25° C erreichen, am Ufer steigen die Temperaturen zeitweise noch deutlich höher an. Bis Ende Juni hat der See über 20° C erreicht, die Abkühlung unter diese Temperatur erfolgt erst im Laufe des Monats September. Diese Warmwasserschicht reicht während der Sommermonate bis etwa 8 m Tiefe und wird auch durch kurzzeitige Schlechtwettereinbrüche nicht abgekühlt.

Die Eisbildung beginnt am Wörthersee meistens erst in der zweiten Januarhälfte, so lange dauert es bis bei niedrigen Lufttemperaturen die Wasseroberfläche auf den Gefrierpunkt (0° C – 32° F) abkühlen kann. Dicke und Ausdehnung der Eisfläche wird auch massgeblich von Windeinwirkung und Schneefall bestimmt.

Als Besonderheit des Wörthersees ist das Vorherrschen der Burgunderblutalge (Planktothrix rubescens), fälschlich als „Rotalge“ bezeichnet, im pflanzlichen Plankton hervorzuheben. Diese zu den Blaualgen zählende Algenart ist im Frühjahr im gesamten Wasserkörper zwischen 0 und 30 m verteilt und bindet die Nährstoffe der Oberflächenschicht. Mit zunehmender Erwärmung zieht sich diese Alge in die Tiefe zurück, in der Folge ist der Oberflächenbereich während der Sommermonate relativ nährstoff- und algenarm; ein Umstand, der für die hervorragende optische Qualität der Oberflächenschicht des Sees mitverantwortlich ist. Das Aufschwimmen von Planktothrix rubescens während der Wintermonate ist nicht auf eine verstärkte Nährstoffbelastung, sondern auf die Zirkulationsvorgänge zurückzuführen.

An heißen Tagen fällt beim Wörthersee eine weißliche Trübe auf, die dem See seine charakteristische türkise Farbe verleiht. Sie wird durch Kalkteilchen verursacht, die durch die intensive Sauerstoffproduktion der Algen und Unterwasserpflanzen aus dem gelösten kohlensauren Kalk ausfallen. Die Kalkplättchen lagern sich in den Uferregionen ab und bilden die hellgrauen Seekreidebänke.

Quelle: Kärntner Seenbericht, 1999, 2000, 2001, 2002
Amt der Kärntner Landesregierung